Wachsfackeln selber machen
Vergleich der Flammenstärke der Wachsfackeln
Das ist ein Vergleich der Flammenstärke der selbsthergestellten (links) und industriellen (rechts) Wachsfackel.


Upcycling-Projekte während der COVID19-Zeit
Was tun, wenn man im Corona-Lockdown ist und eigentlich Zeit für handwerkliche Betätigungen hat, aber feststellt, dass die erforderlichen Materialien für ein lang angedachtes Projekt nicht lieferbar sind?
Dann geht man eben in den Keller und schaut nach, ob etwas brauchbares aufzutreiben gibt.
Üblicherweise wirft man sie weg oder spendet an die Leute, die daraus unter Beimischung von neuem Wachs Kerzen ziehen. Wir aber sammeln.
Neue Kerzen selbst ziehen fand ich wenig aufregend. Da wir wussten, dass wir Corona-bedingt nicht verreisen werden, lag es an der Hand, etwas für den Garten zu tun.
So entstand die Idee mit den Fackeln.
Man braucht dafür sehr wenig: einen alten, nicht mehr im Kochgebrauch befindliche Topf (und eventuell einen zweiten alten größeren Topf oder Pfanne für das Wasserbad; alternativ Sonne), ein altes Backblech, ein trockener Stock (z.B. nach dem Baum-Frühjahresschnitt aufheben oder alte Stützhölzer verwenden), Textilien-Reste aus reiner Baumwolle, Naturbast-Schnur oder Packschnur aus Naturfasern, ein Stück Karton und eben die Kerzen-Reste.
Als Textilien-Reste gehen alle Naturfaser, z.B. alte Baumwoll-Tücher oder ausgefranste T-Shirts. Wir haben beides verwendet und dazu noch die Reste von Juteleinen aus unserer Jugendstil-Stuhl-Restaurierung.
Alle verwendeten Stoffe müssen so naturbelassen sein, dass sie ohne unangenehme Geruchs- und Rauchentwicklung brennen.
Wenn man den Topf mit dem Wachs in die heiße Sonne stellt, dann schmilzt es von allein. Man braucht nicht mal eine Feuerstelle (und auch keinen zweiten Topf oder Pfanne). Wichtig ist es nur, den Inhalt immer wieder umzurühren.
Wichtig ist es ansonsten, das Wachs im Wasserbad aufzulösen, nicht direkt auf der Feuerstelle.
Für die schönen Kerzen müsste man das aufgelöste Wachs noch sieben (dafür braucht man ein altes ausrangiertes Sieb), aber für die Fackeln sind die kleinen Unregelmäßigkeiten egal. Wichtig ist nur, dass da keine Plastik-Teilchen oder Etiketten verbleiben, die beim Brennen eventuell schmorren würden.
Die Herstellungsweise der Wachsfackeln
Das Wachs wird aufgelöst und auf ein vorgewärmtes Blecht gegeben. Das passende Stück Textilie wird daraufgelegt, so dass es sich voll mit Wachs aufsaugt. Die Enden der Textilie werden am Stock an beiden Enden fixiert und das Tuch oder eben das T-Shirt schnell und möglichst fest um den Stock gerollt. Die Enden wieder mit dem Bast oder Packschnur aus Naturfasern befestigen. Fertig!
Alles fest werden lassen.
An der unteren Stelle der Fackel kann ein Kreis aus Altkarton befestigt werden, damit das eventuell tropfende Wachs aufgefangen wird. Je nach verwendeter Textilie oder Wetterverhältnisse tropft aber meistens nichts.


Es gibt noch zwei andere Methoden der Fackel-Herstellung, aber wir fanden sie nicht gut. Die eine Methode ist es, die bereits aufgerollte Fackel mit Wachs zu begießen. Zum einen klebt der Anfang der Textilie nicht so gut am Stock. Zum anderen sind die unteren Schichten der Textilie ´nicht mit Wachs durchtränkt und brennen nicht so gut. Die andere Methode ist es, die aufgerollte Fackel tief in das aufgelöste Wachs zu tauchen. Dafür braucht man ein entsprechendes Gefäß wie ein Rohr mit einem Boden, an dem aber anschließend Wachs-Reste kleben bleiben. Zu den Nachteilen der gerade erwähnten Methode kommt noch ein sehr dicker Wachs-Auftrag, der nicht vollständig abbrennen kann und deshalb enorm tropft.
HINWEIS: Diese Beschreibung stellt lediglich unsere eigene Erfahrung dar. Wir übernehmen keine Haftung für Ihre Projekte, den Gebrauch der entstandenen Ergebnisse und eventuelle Schäden.
OFFENES FEUER NIEMALS OHNE AUFSICHT LASSEN!